Regulierungsgatter in neuer TBC Verordnung

Jetzt gibt es die Möglichkeit Rotwild-Regulierungsgatter einzusetzen. Sie sollen dazu beitragen eine notwendige Reduktion des Rotwildbestandes in Seuchegebieten zu erreichen. Der Vorarlberger Waldverein fordert den gezielten Einsatz dieses Instrumentes schon länger. Der Einsatz sollte aber nicht nur auf bereits bestehende Seuchengebiete, sondern neben der Vorbeugung auch in Gebieten mit untragbaren Schäden am Wald aus zu hohen Wildbeständen angewendet werden können. Wie die bereits längjährige erfolgreiche Anwendung im bayrischen Nationalpark zeigt, kann damit auch eine normale tierschutzgerechte Rotwildbewirtschaftung durchgeführt werden.


Problem Jagddruck – Teufelskreis

Der Hauptbeunruhigungsfaktor für das Wild ist die Jagd selber. Überhöhte Rotwildbestände zu reduzieren führt in einer „normalen“ Jagd zwangsläufig zu einem Dauerstress beim bejagten Wild. Gleichzeitig steigt der Aufwand bei den Jägern massiv an. Gestresstes Wild wird immer mehr nachtaktiv und zieht zusätzlich in schwer bejagdbare und ruhigere Bereich zurück, die dann oft wiederum empfindliche Schutzwaldbereiche sind. Wir befinden uns in einem „Teufelskreis“.
Mit der Sondermaßnahme „Regulierungsgatter“ kann entgegengewirkt werden. Der Faktor „Jagdstress“ für die Wildtiere wird auf einen sehr kurzen Zeitabschnitt eingeschränkt. Der Dauerstress, gerade im Hochwinter, in dem die Tiere eigentlich Ruhe benötigen, fällt weg.
Vom anerkannten Wildbiologen Prof Dr. Fritz Reimoser werden vielfältige

Vorteile für den Einsatz von Regulierungsgatter (aus Bericht Wildökologischen Raumplanung im Bundesland Salzburg von Dr. Susanne und Prof. DI Dr. Friedrich Reimoser, 2018):

  • Kein jagdlich bedingter Dauerstress notwendig
  • wesentlich weniger belastend für die verbleibende Wildpopulation
  • positiv für das Wohlbefinden (weniger scheues Wild, weniger krankheitsanfällig, günstigere Wildverteilung und Raumnutzung)
  • Weniger Wildschäden in der Waldvegetation, kein Abdrängen in problematische, schwierig bejagbare Schutzwaldbereiche
  • Aufwand Jäger nimmt ab; muss nicht mehr über mehrere Monate psychisch belastet als „Schädlingsbekämpfer“ fungieren
  • Schlechte Schüsse und Fehlabschüsse in schwierige Situationen wie Dämmerung oder auf bewegtes Wild können vermieden werden.

Eine fachgerechte und gezielte Anwendung dieses Instruments muss damit sicher auch im Interesse der Jäger liegen.