Protest gegen Trophäenschau aus Möggers

Wald- und wildorientierte Jäger aus Möggers protestieren gegen die verpflichtende Hegeschau, die in ihrem Wesen eine Trophäenschau ist.

Wollen gesunde und angepasste Wildbestände in vegetationsreichen Waldbiotopen

In einem gut verjüngten Waldteil mit Weißtannen in allen Alters- und Höhenklassen präsentierten die wald- und wildorientierten Jäger aus Möggers am 6. März ihren Protest an der alljährlich gesetzlich vorgeschriebenen Hegeschau. Reinhard Rädler, als Sprecher der Möggener Jäger sieht immer noch die „Trophäe“ im Mittelpunkt der Veranstaltung. Das scheinbar nicht gewollte „Trophäendenken“ wird damit klar gefördert. Die Wildbestände werden unnatürlich hoch gehalten. Die Fütterung erfolgt in vielen Fällen nicht um den gesetzlichen Hintergrund des Wildschadensschutzes zu erfüllen, sondern um möglichst viele kapitale Trophäen zu züchten.

Die Möggener Jäger, vielfach auch praktizierende Landwirte, wollen gesunde und angepasste Wildbestände in vegetationsreichen Waldbiotopen. Wie bei einem Überbesatz von Kühen auf Weideflächen, schadet ein überhöhter Schalenwildbestand dem Wald und schlussendlich auch der Gesundheit des Wildes selber. Die Möggener Jäger und Waldbesitzer zeigen vor wie es gehen kann. Von einem angepassten Wildbestand profitieren Wald und Wild. Es gibt genügend Äsung und Deckung. Es braucht keine Fütterung. Die Wildtiere haben spezielle Anpassungsstrategien über den Winter zu kommen. Geschwächte und kranke Tiere fallen aus und stärken damit die gesamte Population in ihrer Gesundheit. Und der Wald kann sich mit allen Mischbaumarten verjüngen, bleibt stabil für alle verschiedenen Waldfunktionen und bietet gleichzeitig einen gesunden Lebensraum für die Wildtiere.

Ökologischen Ausrichtung der Jagdwirtschaft

Zu dieser ökologischen Ausrichtung der Jagdwirtschaft passt die derzeit in Vorarlberg gesetzlich vorgeschriebene Hegeschau überhaupt nicht. Weder die Jagdwirtschaft und schon gar nicht der Lebensraum kann mit „Knochen“ an der Wand beurteilt werden. Dazu würde sich beispielweise viel besser ein Lokalaugenschein vor Ort eignen.

Vorarlberger Waldverein sieht seine Petition aus dem Jahre 2014 bestättigt

Der Obmann des Vorarlberger Waldverein, Mag. Walter Amann, sieht die Situation ähnlich und sieht durch die Protestaktion der Jäger aus Möggers die Petition des Vorarlberger Waldverein aus dem Jahre 2014 bestätigt, in der die Abschaffung der verpflichtenden Hegeschau gefordert wurde.
Ihr Anliegen haben die Möggener bereits beim Landesjägermeister Sepp Bayer und auch bei Landesrat Ing Erich Schwärzler vorgebracht. Bei den offiziellen Jägern haben sie wenig Gehör bekommen. Landesrat Ing Erich Schwärzler hat die Einrichtung einer Arbeitsgruppe angekündigt, bei die Möglichkeiten und Verbesserungen erarbeitet werden sollen.

Bild: Protest gegen die Trophäenausrichtung der Jagdwirtschaft von Möggener Jägern. Sie fordern gesunde und angepasste Wildbestände in vegetationsreichen Waldbiotopen. Dies und nicht Trophäen sind maßgebende Kriterien für eine zukünftige Jagdwirtschaft.

Link zum ORF V-heute Beitrag dazu:

http://tvthek.orf.at/profile/Vorarlberg-heute/70024/Vorarlberg-heute/13968652/Oeko-Jaeger-Kritik-an-Hegeschau/14258965