Man könnte meinen die derzeitige Situation kann gar nicht schlimmer werden. Eine Borkenkäferkalamität im Sommer wäre allerdings noch verheerender. Sowohl für uns Waldbesitzer aber auch für die Waldwirkungen (Stand 22.04.2020)!
Jetzt geht es darum Schadensbegrenzung zu betreiben. Die erste Generation der Borkenkäferentwicklung muss möglichst gut verhindert werden, um die exponentielle Massenvermehrung hinten anzuhalten. Das fängische Schadholz muss aus dem Wald abgeführt werden (auch Brennholz, Äste sind kein Problem). Über den Vorarlberger Waldverband können noch vorhandene Vermarktungskanäle und jetzt auch neu eine geförderte Nasslagerungsmöglichkeit genutzt werden (siehe eigener Artikel auf der Homepage).
Als finanzielle attraktive Variante bietet sich auch die im letzten Jahr erhöhte Förderung der Forstschutzbehandlung im Wald an (Entrinden, Fräsen der Borke, oder bei Schwachholz in kleine Stücke schneiden, Fördersätze siehe eigener Artikel auf der Homepage).
Im Walde mit Entrindung durch Prozessorkopf
Wenn die Bearbeitung des aufgearbeiteten Holzes mit einem Prozessorkopf auf einem Bagger durchgeführt wird, bietet sich die relativ gute Entrindung mit einem zweiten Durchlauf an. Bei der Entastung durch den Prozessorkopf wird vom Antrieb die Rinde beim zweiten Durchlauf so stark verletzt, dass große Teile abfallen und/oder sehr schnell austrocknen. Der Aufwand für den Schlägerungsunternehmer erhöht sich dadurch etwas, aber das bearbeitet Rundholz ist für den Borkenkäfer nicht mehr bruttauglich. Auch die Brut eines bereits eingenisteten Käfers wird zerstört. Das Holz kann dann ohne Borkenkäfervermehrungsprobleme im Wald bis zur tatsächlichen Abfuhr zwischengelagert werden.
Im kleinen Film sehen Sie die Bearbeitung eines Stammes beim Holzschlägerungsunternehmer Alexander Kopf aus Götzis. Im Bild oben sehen Sie entrindete Bloche nach einem zweimaligen Durchlauf durch den Prozessorkopf.