Woche des Waldes: Holz mobilisieren und Klima schützen

Das Motto der diesjährigen Woche des Waldes lautet „Nachhaltiger Wald – nachhaltiges Holz“. Dies nimmt die Landwirtschaftskammer Vorarlberg zum Anlass über aktuelle Themen zum Wald zu informieren.

Höhere Mobilisierungseffekte im Rundholzeinschlag sind möglich!
„Nachhaltig erzeugtes Holz aus den Vorarlberger Wäldern zur Versorgung der Holzbauer und Zimmerer ist weiterhin in hoher Qualität und ausreichender Menge vorhanden. „Wir liefern gerne, wenn der Preis stimmt“. Dieses Statement von LK- Präsident Josef Moosbrugger zum im April abgehaltenen Vorarlberger Holzgipfel hat auch weiterhin Gültigkeit. „Die Rundholzpreise haben sich seit dem vergangenen Jahr verbessert und viele Waldbesitzer führen wieder Frischholzeinschläge durch. Leider werden die guten Preise nur sehr abgeschwächt an Waldbesitzer, Waldbauern oder Forstbetriebe weitergegeben. „Nach vielen Jahren in welchen sich die Kosten-Erlös-Situation immer weiter verschlechtert hat, braucht die Waldbewirtschaftung dringend eine Trendumkehr.“
Aktive Waldbewirtschaftung für Nachhaltigkeit und Sicherheit
Waldwirtschaft bringt viele Vorteile: Sie stellt einen der wenigen erneuerbaren und nachhaltig verfügbaren Rohstoffe zur Verfügung und sorgt dafür, dass die Schutzfunktion des Waldes erhalten bleibt. Das ist vor allem in einem Gebirgsland wie Vorarlberg besonders wichtig. Ein aktiv und nachhaltig bewirtschafteter Wald erbringt diesen wichtigen (Neben-)Effekt besonders gut.
Holzverknappung? – hohe nachhaltige Verfügbarkeit im Wald!
„Es wächst derzeit wesentlich mehr Holz zu, als aus den Wäldern genutzt wird. Die nachhaltige Verfügbarkeit im Vorarlberger Wald ist sehr gut gegeben, das Zuwachspotenzial wird bei weitem noch nicht ausgenutzt. Der durchschnittliche Holzeinschlag liegt bei gut 300.000 Festmetern. Dieser könnte nachhaltig jedes Jahr um etwa 200.000 also auf über 500.000 Festmeter gesteigert werden“, erläutert DI Thomas Ölz, Bereichsleiter Forst & Umwelt in der Landwirtschaftskammer Vorarlberg. Die 200.000 zusätzlichen Festmeter sind eine beachtliche Menge. Umgerechnet könnten damit etwa 2.000 Einfamilienhäuser zusätzlich gebaut werden!

Aktuelle Seilkrannutzung bei der Alpe Lad in Hittisau, insgesamt werden hier etwa 1.000 Festmeter genutzt. Die Vermarktung des Holzes wird über den Waldverband Vorarlberg abgewickelt, das anfallende Starkholz wird an ein Vorarlberger Sägewerk geliefert. Im Bild Forstfacharbeiter Lukas Stöckler von der Holzakkordantenfirma Konrad Bereuter in Lingenau und Florian Nagel, Forstunternehmer in Alberschwende.


Geniale Klimaschutzleistung
Die CO2-Bindungs- und Substitutionseffekte von Holz sind neben der CO2 senkenden Funktion im Wald absolut genial. Nach einer jüngst in Deutschland für mitteleuropäische Verhältnisse erschienenen Studie zur CO2-Einsparung eines Hektars bewirtschafteten Waldes, entfallen 14,8 Tonnen auf den Waldspeicher, 2,4 Tonnen auf den Produktspeicher und 73,6 Tonnen auf Substitutionsleistungen. Die weitaus beste Klimaschutzwirkung lässt sich somit durch den Ersatz (Substitution) fossiler Rohstoffe und Energieträger durch Holz erzielen. Der CO2-Speichereffekt des Waldes wird damit um das Fünffache übertroffen!
Holz und bewirtschaftete Wälder sind Hoffnungsträger in der Klimakrise. Außernutzungsstellungen in größerem Stil würden dieser effizienten und wichtigen Klimaschutzmaßnahme entgegenwirken und könnten auch Holzimporte aus nicht-nachhaltiger Bewirtschaftung nach sich ziehen.
Klima-Nutzwälder
„Wir brauchen Klima-Nutzwälder und im Besonderen die naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung in Vorarlberg. Die Klimaschutzwirkung kann so bestens erfüllt werden“, bekräftigt LK-Präsident Josef Moosbrugger die geniale Wirkung der Waldbewirtschaftung für den Klimaschutz.

Eigentlich sensationell: Die Substitutionsleistung der Holzverwendung ist 5 mal höher als die Speicherwirkung!