Wie Holz das Klima retten kann

Die größten CO2 Effekte bringen die vermiedenen CO2 Emissionen durch den Ersatz von klimaschädlichen Baustoffen durch Holz. Stellt sich die Frage, wieso noch nicht mehr mit Holz gebaut wird?

DI Dr. Martin Braun referierte auf Einladung der Klimawandelanpassungsregion „would 2050“ in dem Weißtannenholzbau Feuerwehr- und Kulturhaus am letzten Freitag zum passenden Thema „Wie Städte aus Holz das Klima retten können?“. Dabei zeigte er die verschiedenen Wirkungen auf. Im Wald wird sehr viel CO2 gespeichert. Wenn keine Nutzung mehr durchgeführt werden würde, könnte diese Speicherwirkung noch etwas erhöht werden. Mittelfristig würde dieser Effekt nicht nur gegen null gehen, sondern sogar zur CO2 Quelle werden. Mit der Klimaerwärmung ist zu erwarten, dass die durchschnittlichen Holzvorräte in unseren Wäldern zum Beispiel durch Schadereignisse sinken werden. Die Speichereffekte im Holz selber – pro Kubikmeter etwa eine Tonne CO2 gebunden – könnte aufgrund der heute begrenzten Nutzungsdauer noch wesentlich verbessert werden. Der weitaus größte Effekt wird durch die Vermeidung von CO2 Emissionen erzielt. Wenn mit Holz zum Beispiel Schulen, wie in Hittisau gebaut werden, fallen riesige Emissionen von CO2 nicht an, die bei einem Bau mit klimaschädlichen Baustoffen entstanden wären.
Ein Weg aus der Klimakrise
Als Beispiel, wie Holzbau gehen kann, konnte bei der Veranstaltung der neue Holzschulcampus in Hittisau besichtigt werden. Hier wurde CO2 Vermeidung auf höchstem architektonischen und funktionalem Niveau verwirklicht. Dabei wollte man möglichst viel Holz aus der Umgebung von Hittisau einsetzten. Das brachte durch kurze Transportwege weitere CO2 Vermeidungen und gleichzeitig Wertschöpfung in die Region. Die Holzumgebung, im Falle des Schulcampus wurde viel unbehandelte Weißtannentäfer und –decken verwendet, bringt auch einen besonderen Wohlfühleffekt mit sich. Bürgermeister Gerhard Beer berichtete, dass viele Lehrer anfragen, um in Hittisau unterrichten zu dürfen. In „Lehrermagelzeiten“ ein willkommener Nebeneffekt einer architektonisch optimalen CO2 Speicherungs- und Vermeidungsbauwerkes.

Dort, wo möglich mit nachwachsendem Holz
Mit den positiven Effekten kann der Holzbau wichtige Beiträge für Wege aus der Krimakrise bieten. Eigentlich bräuchten wir die Vorschrift, dass dort wo es möglich ist nur mehr mit Holz gebaut werden darf. Im Vorarlberger Wald würden noch beachtliche nicht genutzte Zuwächse zur Verfügung stehen.

Riesiger Effekt durch Vermeidung von CO2 Emissionen. Im Bild eine Schulklasse
im neuen Bildungscampus Hittisau. Wohlfühlen als Nebeneffekt!