Flächigen waldverwüstenden Wildschäden durch viel zu hohe Wildbestände war ein wesentlicher Auslöser zur Gründung des Vorarlberger Waldvereins vor 60 Jahren. Das Jubiläum wurde zum Anlass genommen am Lernort „Klimawald“ in Egg zurück und in die Zukunft zu schauen.
Der Vorarlberger Waldverein wurde vor 60 Jahren von engagierten Waldbesitzern und Forstleuten gegründet. Neben Waldbesitzern, Forstleuten, Jägern und in der Forst- und Holzwirtschaft Tätige sind seit Anbeginn auch „Freunde des Waldes“ sehr willkommen. Der Verein engagiert sich neben dem Einsatz für eine naturnahe Waldbewirtschaftung auch in vielen Naturschutz- und Umweltfragen.
Ein Kernthema sind stabile Schutzwälder und „klimafitte“ Mischwälder für die Zukunft. Das ist in einem Gebirgsland wie Vorarlberg zentral wichtig. Die Förderung der heimischen und nachwachsenden Ressource Holz als Baustoff oder Energieträger ist zudem seit jeher ein wesentliches Anliegen des Vereins. Auf den Schlüsselfaktor Wald-Wild-Jagd möchten wir hier besonders eingehen:
Was wurde erreicht
Es konnte gerade in den tieferen Lagen eine weitreichende Entspannung bei den Wildschäden erzielt werden. Mischwälder können heute vielerorts ohne flächige Wildschutzmaßnahmen wieder verjüngt werden. Für Wald und Wildtiere ergeben sich gute Lebensräume. Die Jagd kann im Einklang mit der Natur praktiziert werden.
Was möchten wir erreichen, was sind Ziele für die Zukunft:
Leider gibt es diese Entspannung nicht auf der gesamten Fläche. In höheren Lagen, in denen alle drei jagdlich im Mittelpunkt stehenden Wildtierarten Rot-, Gams- und Rehwild vorkommen, können leider in einigen Gebieten wichtige Mischbaumarten wie beispielweise die Weißtanne oder der Bergahorn nicht aufkommen. In Bezug auf die Klimaänderung wird diese Problematik weiter verschärft!
„Naturjagd“ auf wildökologischer Basis
Dabei wird das Wild vom Waldverein überhaupt nicht als „Ungeziefer“ gesehen, wie das von manchen Jägern immer wieder dem „Forst“ vorgeworfen wird. Wildtiere sind ganz klar als integraler Bestandteil der Waldökosysteme zu sehen. Aber wir brauchen mehr denn je eine Anpassung an die Tragfähigkeit der vorhandenen Lebensräume (das hat nichts mit Ausrottung zu tun!). Eine Aufhege aus jagdlichen Interessen oder wegen Fehlern in der Jagdbewirtschaftung können nicht toleriert werden. Wir fordern eine Neuausrichtung der Jagd auf eine „Naturjagd“ auf wildökologischer Basis. Waldgefährdende Wildschäden, die Schutzwaldwirkungen, die Artenvielfalt und auch die nachhaltige Holznutzung beeinträchtigen, müssen der Vergangenheit angehören. Auch mit geringeren, dem lebensraumangepassten Schalenwildbeständen kann der Natur und Wild interessierte Jäger eine tiergerechte und attraktive Jagdwirtschaft ausüben.
Schutz der Lebensräume
Mit dem immer größer werdenden Druck der Gesellschaft auf die Natur im Gesamten, wird vom Vorarlberger Waldverein ein Schutz der Lebensräume aller Wildtiere als eine sehr wichtige Zielsetzung für die Zukunft gesehen. Die Anpassung der Wilddichten der drei Schalenwildarten wird dabei als Voraussetzung für intakte Habitate erachtet.
Bildtext: Bei der Presseinformation beim Lernort Klimawald Egg zum 60 Jährigen Bestehen des Vorarlberger Waldvereins mit Obmann Walter Amann, Waldzeitungsredakteur Thomas Ölz und Waldaufseher Raphael Fetz.
Gewinnspiel Facebook und Instagram
Mit dem Thema „Wald und Holz“ kommen wir immer wieder einmal in Kontakt. Zum Beispiel bei einem Waldspaziergang bei dem wir nachgewiesenermaßen Stresshormone abbauen. Der Vorarlberger Waldverein möchte in Zukunft aktiv Waldthemen auch auf den sozialen Medien wie Facebook, Instagram und Co kommunizieren. Gestartet wird jetzt mit einem Gewinnspiel mit einfachen Fragen zum Wald. Zu gewinnen gibt es Produkte aus dem Wald, wie Weißtannenhonig, Weißtannenbrettchen oder Hirschwürste. Wir freuen uns über ein reges Interesse und jede Teilnahme