Bewusst durchatmen, körperlich und seelisch auftanken, den Wald als Therapieraum wahrnehmen und genießen, all das stand auf einem geführten Waldrundgang der Waldvereins-Ortsgruppe Egg Anfang November auf dem Programm.
Waldaufseher Rafael Fetz freute sich bei der Begrüßung zusammen mit dem Sprecher der Ortsgruppe Egg, Anton Metzler, mit über 50 Teilnehmern über das große Interesse an dieser neuen und anderen Begegnung mit dem Wald.
Mit „Waldbaden“ können in Japan unter dem Namen „Shinrin Yoku“, was soviel heißt wie „Baden in der Waldluft“, über einen Krankenschein verschiedene Stresskrankheiten behandelt und therapiert werden. In Egg gab es mit der Yogalehrerin Barbara Köss und dem Physiotherapeuten Florian Punzenberger eine kleine praktische Einführung in Entspannungsübungen im Wald. Mit der Suche nach einem guten Platz für einen sicheren Stand und ganz bewusstem Aus- und Einatmen wurden die Übungen begonnen. Die Teilnehmer gaben sich Mühe die Umgebung und den Untergrund bewusst wahrzunehmen. So wanderte die Gruppe achtsam und ruhig zum nächsten Platz im Wald.
Verwurzeln, Schärfen der Sinne und Achtsamkeit
Mit der Vorstellung sich, wie ein kräftiger Baum zu verwurzeln bei gleichzeitigem lockeren Hin- und Herschwingen des Oberkörpers lernte man sich selbst und seine Umgebung zu spüren. Bei den Übungen ging es viel um die Schärfung und Konzentrierung unserer Sinne. So wurde beispielweise mit einem wechselnden Blick vom Boden bis zu weit entfernten Wipfeln die Akkommodation der Augen (Anpassung des Auges auf nahe und weite Gegenstände) geübt. Gleichzeitig wurde mit Atemübungen die frische Waldluft in die Lungen geatmet.
Die Teilnehmer der Exkursion waren voll bei der Sache und machten die Übungen aufmerksam und begeistert mit. Einige liefen sogar trotz der Novembertemperaturen Barfuß durch ein Stück eines Waldmoores.