Aktive Waldbewirtschaftung, Wald und Wild im Einklang und Erschließung des Waldes
sind Schlüsselfaktoren für klimafitte Wälder der Zukunft
Für sein hohes Engagement in der Waldbewirtschaftung wurde Georg Nenning Ende September von Bundesminister Andrä Rupprechter der Staatspreis für beispielhafte Waldwirtschaft verliehen. In seinen Waldungen in Hittisau wurden jetzt Anfang November drei wichtige Schlüsselfaktoren für die Waldbewirtschaftung in Vorarlbergs Wäldern vorgestellt:
Aktive naturnahe Waldbewirtschaftung
Die aktive naturnahe Waldbewirtschaftung ist ein wichtiger forstpolitischer aber auch gesamtgesellschaftlicher Faktor für die Zukunft. Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger betonte, dass wird damit eine nachhaltig nachwachsende Ressource sozusagen direkt vor unsere „Haustür“ haben. Es wird CO2 gespeichert und es können andere energieintensive und damit klimaschädliche Baustoffe ersetzt werden. Mit dem wohnbiologisch idealen Baustoff profitiert schlussendlich der/die Bauherr/in selber am meisten.
Der ausgezeichnete „Waldbetrieb“ arbeitet hier mit der jährlichen Nutzung des nachwachsenden Zuwachses sehr vorbildhaft. Neben der eigenen Wertschöpfung aus dem Wald werden damit auch die Waldpflege und die Erhaltung und Verbesserung der Waldwirkungen miterfüllt.
Walderschließung mit Forststraßen notwendig
Landesforstdirektor DI Andreas Amann hob die Notwendigkeit einer zeitgemäßen Erschließung der Wälder als Voraussetzung für eine aktive Waldbewirtschaftung hervor. Gerade für eine kleinflächige naturnahe Waldbewirtschaftung ist dies ein entscheidender Faktor. Georg Nenning forcierte aus diesen Gründen die Erschließung am Hittisberg sehr. Er ist heute Obmann der gemeinschaftlichen Forststraßengenossenschaft für die Holzbringung.
Wald und Wild im Einklang
Die überhöhten Schalenwildbestände führten in den Waldungen von Georg Nenning zu einem Ausfall der für die Plenterwaldstrukturen und die Bodenfestigkeit wichtigen Weißtannen. In den steileren Waldgebieten fiel die wichtige Ahornverjüngung aus. Der Ahorn verbessert bei Steinschlag die Stabilität der Waldbestände mit seinem guten Wundausheilungsvermögen.
Präsident Josef Moosbrugger und Landesforstdirektor DI Andreas Amann sind sich einig, dass eine unnatürliche Aufhege der Wildbestände aus jagdlichen Interessen völlig abzulehnen ist. Wir brauchen dem Lebensraum angepasst Wildbestände. Sie gratulieren Georg Nenning für sein hohes Engagement und die Umstellung auf neue Jagdmodelle. Die Jagdpachteinnahmen dürfen nicht im Vordergrund stehen. Davon profitiert der Waldbesitzer selber mit höheren Erträge aus stabilen Wäldern. Fast nebenbei werden die wichtigen Waldwirkungen erfüllt und schlussendlich profitiert auch das Wildtier am meisten von einem intakten Lebensraum.
Beispielhafte Waldbewirtschaftung im Wald von Staatspreisträger Georg Nenning (2 v.l.). Es gratulierten Präsident Josef Mossbrugger, Sohn Klemens Nenning, Landesforstdirektor Andreas Amann und der Obmann des Waldvereines Walter Amann.