Vergütung für CO2 Minderungsleistung

Mit der Nutzung der nachhaltigen Holzproduktion werden hohe CO2 Minderungsleistungen generiert. Der Agrar Bludesch wird jetzt dafür aus dem „Klimacent-Fonds Wald und Holz“ eine Vergütung ausbezahlt.

Holzverwendung aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Zum einen wird im Holz selber über den Zeitraum der Verwendung CO2 gespeichert und zum anderen wird durch den Ersatz von klimaschädlichen Baustoffen und Energieträgern (Substitutionswirkung) eine beachtliche CO2 Minderungsleistung erzielt. Der CO2 Vorteil aus des Speicherung im Holz steht dem Bauherr:in zu. Der Vorteil aus der Substitutionswirkung soll dem Produzenten und damit dem/der Waldbesitzer:in zu Gute kommen (zumindest zur Hälfte). Im Unterschied zur Abgeltung der Speicherleistung im Wald, bei der kein zusätzlicher CO2-Speicher aufgebaut wird, wird bei der Nutzung des nachhaltigen Zuwachses eine hohe CO2 Minderungsleistung generiert und unsere Atmosphäre wird aktiv entlastet.
Auszeichnung als Wegbereiter der Klimaneutralität – Einladung an alle Unternehmen und Firmen
Unternehmen und Firme, die beispielhaft in der Kostenwahrheit vorangehen möchten und Verantwortung für die selbst verursachten CO2 –Emissionen zu übernehmen, sind eingeladen beim Klimacent mitzumachen. Gerne auch Forstunternehmen und Holzbaufirmen. Der beschriebene Klimacentfonds „Wald und Holz“ bietet sich für die Unterstützung von „echten“ CO2 Minderungsmaßnahmen an. Die Unternehmen und Firmen die sich beteiligen werden dann als Wegbereiter der Klimaneutralität ausgezeichnet und auf der Homepage klimacent.at veröffentlicht.

„Wir sind keine Plattform für den Handel von CO2-Zertifikaten. Wir wollen Investitionen in eine klimaneutrale Infrastruktur beschleunigen und klimaverträgliches Leben und Wirtschaften möglich machen“, Hans Punzenberger, Geschäftsführer ARGE Erneuerbare Energie


Info Berechnung
In Vorarlberg nutzen wir vom nachhaltigen Zuwachs nur etwa 70 Prozent. Eine wesentliche Steigerung wäre damit möglich. Und hier setzt die neue Abgeltungsleistung des Fonds „Wald und Holz“ im Rahmen des Klimacents bei der Arge Erneuerbare Energie an. Auf Basis eines CO2-Preises von 50.- Euro pro Tonne mit einem Substitutionsfaktor von 1,131 je m3 Holz (gesamt Baustoff und Energie, IRSLINGER, R., 2019 Holzzentralblatt) ergibt sich ein Vergütungspreis von 56.- Euro pro genutztem Festmeter Holz. Jetzt wird die Hälfte dem/der Waldbesitzer:in zugerechnet und inklusive der Berücksichtigung der Overheadkosten ergibt sich ein Betrag von 23.- pro genutztem Festmeter. Als Anreiz den nachhaltigen Zuwachs zu nuten wird die Vergütung für die zusätzlichen Festmeter über dem Vorarlberger Durchschnittseinschlag gezahlt. Für jeden Festmeter der mehr genutzt wird, wird damit eine Vergütung 23.- Euro angesetzt.
Eigene Verantwortung und Transformation zur klimaneutralen Gesellschaft
Jeder Forstbetrieb oder Waldbesitzer:in, die beim Klimacent eine Vergütung beantragt, muss auch selber Teil des Netzwerkes werden. In einem Statusbericht werden die eigenen CO2 Emissionen erhoben, für die dann in einer Kompensationszahlung abgegolten werden muss. Gleichzeitig verpflichtet sich jeder, die eigen CO2 Emissionen im eigenen Wirkungsbereich zu verringern. Jedes Jahr werden die Preise für die CO2-Tonne erhöht. Ziel ist es klimaneutrales Handeln und Wirtschaften zu fördern.
Bei der Agrargemeinaschaft Bludesch wurden einerseits die Anteile des Dienstautos des Geschäftsführers und des gemeinsamen Büros und andererseits die graue Energie für die Holzaufarbeitung bis zur Forststraße angesetzt. Nach einer neuen Studie fallen für die Motorsägenarbeit 0,26 kg und für die Holzaufarbeitung mit Traktor 3,07 kg CO2 pro Festmeter Holz an (Klimafreundliche Holzbereitstellung, Kühmaier,M. Forstzeitung 2021). Das sind nur 0,3% der CO2 Kompensationswirkung für die „graue“ Energie in der Holzaufarbeitung.
„Wir gehen einen Schritt zur Kostenwahrheit für fossile Energien voraus und sind Teil eines Netzwerkes für den dringend notwendigen Wandel zur CO2 neutralen Wirtschaft“, ist die Hatung hinter dem Klimacent-System der Arge Erneuerbare Energie. Je mehr sich beteiligen, umso breiter wird das Netzwerk und der Druck auf die Politik steigt. Einige Firme beteiligen sich bereits aktiv und in vielen Gemeinden des Landes gibt es Grundsatzbeschlüsse und eigene Klimacent Gemeindefonds dazu (Details siehe auf kimacent.at). Sehr willkommen sind auch Privatpersonen im Klimacent Netzwerk (Teilnahmeinfo auf der homepage klimacent.at).

Info Waldbesitzer:innen: Für Ihre zusätzliche nachhaltige Holzproduktion können sich gerne beim Klimacentfonds „Wald und Holz“ Vergütung beantragen (Kontakt Waldverein Vorarlberg, Thomas Ölz, thomas.oelz@lk-vbg.at, 05574/400-460). Nachdem im Fonds derzeit nur begrenzte Mittel zur Verfügung stehen, können auch nur begrenzt Vergütungen gewährt werden.

Info Unterschied zu Speicherwirkung im Tree.ly-System
Im Tree.ly System wird grundsätzlich die CO2-Speicherwirkung im Wald abgegolten. Es braucht keine Erhöhung, die Vorräte müssen je nach Waldgesellschaft und Standort auf einem gesicherten Niveau gehalten werden. Die Vergütung wird also ähnlich wie bei Mooren nicht für eine zusätzliche CO2 Speicherleistung gewährt, sondern für die Erhaltung und Sicherung der Speicherleistung. Die Beiträge ermöglichen es den Waldbesitzern:innen ihre Wälder klimafitt, stabil und wiederstandsfähig zu erhalten.

Hohe CO2 Minderungsleistung mit der Holznutzung wird jetzt aus dem Klimacentfonds „Wald und Holz“ unterstützt.
Vergütung von echter Klimaschutzleistung für die Agrar Bludesch. Im Bild v.l.n.r. Walter Amann, Obmann Waldverein und Betriebsleiter FBG Jagdberg, Thomas Ölz, Betreuer Klimacentfonds Wald und Holz, Wolfgang Hartmann, Obmann Agrar Bludesch, Hans Punzenberger Geschäftsführer ARGE Erneuerbare Energie.