Das Interview von Säger Franz Welte ist von vielen Laien welche kein forstwirtschaftliches Hintergrundwissen haben, falsch interpretiert worden und hat bei den Vorarlberger Waldbesitzern für ordentlichen Unmut gesorgt.
Zur Klarstellung:
Die Vorarlberger Waldbesitzer befinden sich – auf Grund des im Winter verursachten Schneebruches und der in Mitteleuropa stattfindenden Waldschädigung durch den Borkenkäfer – in einer extrem angespannten Situation.
Der durch die Übersättigung des Marktes stattfindende Preisverfall bei Rundholz von ca. 25-30% und die hohen Aufarbeitungskosten des Schadholzes (Schneebruch, Käferholz) haben dazu geführt, dass es für den heimischen Waldbesitzer kaum möglich ist kostendeckend zu wirtschaften. Deshalb gerät die heimische Forstwirtschaft unter immer schwereren finanziellen Druck.
Pressemeldungen wie jene von vergangenem Montag, wo mitgeteilt wurde, dass die Vorarlberger Sägeindustrie ums Überleben kämpft, wirken für die Waldbesitzer wie ein Stich in eine offene Wunde. Es wird der heimischen Forstwirtschaft unterstellt, dass kein Frischholz bereitgestellt wird. Seitens des heimischen Waldbesitzers besteht durchaus die Bereitschaft gewünschtes Rundholz zur Verfügung zu stellen, sofern ein fairer Preis dafür geboten wird. Fakt ist, dass die Sägeindustrie aktuell deutlich schwarze Zahlen schreibt und dies in der heimischen Waldwirtschaft – unter dem aktuellen Preisdruck – leider kaum möglich ist!
Am 20. August 2019 wurde seitens des Vorarlberger Waldverbandes auch eine diesbezügliche Mitteilung an die Vorarlberger Säger gesandt. Aus dessen Inhalt geht hervor, dass sehr wohl Frischholz bereitgestellt würde, sofern ein akzeptabler Preis für dieses Sortiment geboten wird.
Eine notwendige, ökologisch nachhaltige und naturnahe Bewirtschaftung unserer Wälder wird unter der derzeitigen Marktlage langfristig nicht möglich sein!