Starkholz: Nachfrage vorhanden

Die Forstwirtschaft steht derzeit extrem unter Druck. Im Segment Starkholz gibt es in Vorarlberg aber durchaus attraktive Konditionen, die bedient werden sollen.

Schwere Zeiten

Die internationale Forstwirtschaft – aber auch jene im Lande – machen derzeit „schwere“ Zeiten durch. In kurzen Abständen treten in Europa Windwürfe, Käferkalamitäten und andere Pflanzenkrankheiten auf. Ein Hauptproblem für die Wälder in Europa stellt die „schnelle“ Klimaänderung mit den gewaltigen Arealverschiebungen der Baumarten, die zunehmenden Wetterextreme und die damit verbundenen biotischen Probleme dar.
Die Schäden beim Waldbesitzer sind enorm. Die Wirtschaftlichkeit gerät enorm unter Druck. Die Erlöse gingen teilweise bei steigenden Holzaufarbeitungskosten massiv zurück. Lagen die Preise vor zwei Jahren noch bei ca. 100.- Euro pro Festmeter für Frischholz, liegen diese jetzt für Borkenkäferholz bei 43.- pro Festmeter. Die aus mehreren Gründen sehr wichtige Waldbewirtschaftung wird immer öfter nicht mehr durchgeführt.

Derzeit kein normaler Holzeinschlag

Die Nachfrage nach dem Baustoff und Rohstoff Holz entwickelt sich international in den letzten Jahren mengenmäßig aber auch preislich positiv. Für die besseren Qualitäten insbesondere im Sichtholzbereich kann das derzeit in großen Mengen anfallende Borkenkäferholz nicht verwendet werden. Bei den Vorarlberger Sägewerken wird viel Starkholz aus unseren Gebirgswäldern im oberen Qualitätsniveau verarbeitet. Damit gibt es laufend eine Nachfrage nach diesem Frischholz. Aufgrund der derzeitigen sehr schlechten Rundholzpreissituation ist der normale Holzeinschlag faktisch komplett zum Erliegen gekommen. Bei den Bezirkshauptmannschaften liegen normalerweise zur jetzt beginnenden Herbst-Wintereinschlagssaison viele Bewilligungsanträge zur Holznutzung. Heuer sind fast keine da.

Bei Starkholz gibt es jetzt wieder eine Nachfrage im Frischholzbereich. Im Bild Holzakkordant Fridolin Bereuter aus Mellau bei der Arbeit in Elmossholz In Egg.

Gute Preis- und Verkaufskonditionen bei Frischholz

Der Vorarlberger Waldverband möchte die Frischholznachfrage der Vorarlberger Sägewerke gerne aus Vorarlberg abdecken. Ein Ausweichen auf einen vermehrten Rundholz-Import aus der Schweiz oder aus Deutschland mit größeren Transport-entfernungen ist nicht notwendig.
Einige Säger haben dazu bereits attraktive Preis- und Verkaufskonditionen angeboten, mit denen ein Holzeinschlag bei den Waldbesitzern empfohlen werden kann. Sehr wichtig ist, dass vor einem Holzeinschlag die Preise und die Lieferkonditionen am besten über den Verkaufsservice des Vorarlberger Waldverbandes mit dem Abnehmer vereinbart werden.

Bei einer Holznutzung im Elmoosholz in Egg wurde den Journalisten die aktuelle Situation am Holzmarkt vorgestellt. Im Bild (v.l.n.r.) Waldaufseher Rafael Fetz, DI Peter Feuersinger, BH Bregenz und Dornbirn, DI Peter Nenning vom Waldverband und DI Thomas Ölz von der Landwirtschaftskammer Vorarlberg.