Bisher werden in der Wohnbauförderung des Landes Fenster und Fassaden gefördert, wenn regionales Holz verwendet wird. Mit einer Ausweitung auf Decken und Wände aus regionalem Holz würde die sehr gute Klimaschutz- und Wertschöpfungsmaßnahme weiter gestärkt.
Im Rahmen des alpenweiten EU-Projektes CaSCo mit dem Ziel CO2 Verminderungen zu erreichen, wurde die Einführung des Holzlabel „Holz von hier“ in Vorarlberg vorangetrieben. Rund 50 Betriebe aus der ganzen Wertschöpfungskette in Vorarlberg sind inzwischen dabei.
Klimaschutz mit Holz
Mit „Wald und Holz“ steht eine sehr effiziente Klimaschutzmaßnahme zur Verfügung. Der Wald stellt eine wichtige CO2- Senke dar, im Produkt Holz wird CO2 währende der Verwendung gespeichert und große Mengen von CO2 können durch die Substitution anderer klimaschädlicher Bau- und Energiestoffe ersetzt werden. Mit der Nutzung von regionalen Kreisläufen wird der sehr positive Effekt der Holzverwendung nochmals vergrößert. Und hier setzt das Label „Holz von hier“ an. Mit dem Label bekennen sich die Betriebe zur verstärkten Anwendung von Holz aus der Region. Dabei orientiert sich das Label nicht an Staats- oder Landesgrenzen, sondern berücksichtigt die Transportentfernungen entlang der gesamten Bearbeitungskette.
Kostenvorteil für private und öffentliche Bauträger
Die Verwendung des Labels ist sowohl für private als auch für öffentliche Bauträger interessant. Seit dem letzten Winter winken zusätzliche Finanzmittel aus der Wohnbauförderung, wenn „Holz von Hier“ bei der Wohnhaussanierung oder beim Neubau im privaten und öffentlichen Bereich zur Anwendung kommt. Für die Sanierung eines durchschnittlich großen Einfamilienhauses beispielsweise können bis zu 5.000 Euro zusammenkommen. Im öffentlichen Bau können mit den zusätzlich möglichen Punkten im Kommunalgebäudeausweis höhere Zuwendungen erreicht werden. Mehrmals rechtlich geprüft wurde auch die EU Vergaberechtskonformität des neuen EU-weiten Labels. Diese Vorteile könnten mit der Ausweitung in der Wohnbauförderung des Landes auf Decken und Wände nochmals wesentlich gestärkt werden. Die damit erfassten Holzmengen würden maßgeblich erhöht und das Interesse der Bauherrn/innen noch mehr geweckt werden.
Bei der Vorstellung der Zimmerei Sohm Holzbautechnik in Alberschwende freute sich Landesrat Ing. Christian Gantner über die vielen damit verbundenen Vorteile vom Klimaschutz über die regionale Wertschöpfung bis zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der wichtigen Waldpflege.
Digitalisierung
Jetzt sollen die Datenschnittstellen zur Erfassung der Holzlieferungen in einem neuen Interegg-Projekt bearbeitet werden. Mit einer automatischen Datenübernahme der Holzmengen mit den Transportentfernungen soll das System für die teilnehmenden Betriebe weiter vereinfacht werden.
Das Projekt wurde von Regionalentwicklung Vorarlberg in Zusammenarbeit mit der Forstabteilung des Landes, dem Waldverband Vorarlberg, den einschlägigen Fachgruppen der Wirtschaftskammer, dem Holzexperten Erich Reiner und dem Umweltverband umgesetzt.