Am Forsttag 2023, der im Rahmen der Sonderschau „Der Wald ruft“ abgehalten wurde, standen Klimaschutzleistungen von Wald und Holz im Mittelpunkt. Die Leistungen sind enorm!
Als erstes gibt es die Speicherleistung im Wald selber. Diese ist in unseren Wälder mit den sehr hohen durchschnittlichen Holzvorräten bereits sehr hoch. Ein weiterer Aufbau ist waldökologisch nur sehr eingeschränkt möglich und aus Gründen der Verschlechterung von Bestandesstabilitäten und Schutzwaldwirkungen komplett kontraproduktiv. Mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung können aber zusätzliche CO2 Speicher- und Minderungseffekte generiert werden. Einerseits wird in den Holzprodukten selber wie in einem zweiten Wald CO2 gespeichert und andererseits kann ein Vielfaches durch den Ersatz klimaschädlicher Baustoffe und fossiler Energien eingespart werden.
Prof. Roland Irslinger aus Deutschland betonte bei seinem Vortrag am Forsttag diese hohe CO2 Minderungsleistung von Holz durch die Substitution von klimaschädlichen Energien und Baustoffen. Die Substitutionsleistung pro Jahr ist nach seinen Berechnungen im derzeitigen Energiemix um über 20 mal höher als die Holzproduktespeicherleistung.
Bewirtschafteter Wald bringt die Klimaschutzleistung
Damit konnte Prof. Roland Irslinger sehr eindrücklich die Klimaschutzleistung eines bewirtschafteten Waldes darstellen. Voraussetzung ist natürlich eine nachhaltige und naturnahe Waldbewirtschaftung, wie sie bei uns betrieben wird. Ein Wald der nicht bewirtschaftet wird, kann Vorräte nur bis zu einer natürlichen Grenze aufbauen. Danach gehen diese wieder in den Kreislauf und die Klimaschutzleistung kann nicht erhöht werden. Ein besonders Problem stellt bei nicht bewirtschafteten Wäldern die Stabilität dar. Diese ist um einiges schlechter und es ist zu befürchten, dass mit der Zunahme von Schadereignissen, diese Wälder dann gegenteilig zu einer größeren CO2 Quelle werden. Bewirtschaftete Wäldern haben vielfältigere Strukturen und Baumartenmischungen. Sie sind damit stabiler und können Schadereignisse besser verkraften. Die sogenannte Resilienz ist wesentlich besser (Folien des Vortrages siehe unten).
Fortführung Waldfonds Bund
Präsident Josef Moosbrugger betonte auf der Vollversammlung des Waldverbandes die Notwendigkeit der Fortführung des Österreichischen Waldfonds: „Wir brauchen dringend einen raschen Umbau in eine klimafitte Waldbewirtschaftung. Wir brauchen mehr Baumartenmischung und Struktur mit Vorverjüngungen. Voraussetzung dazu sind natürlich lebensraumangepasste Wildbestände und da haben wir leider in einigen Regionen noch einiges an Nachholbedarf! Im Waldfonds können für die Waldbesitzer Anreize gesetzt werden. Die gesamte Gesellschaft profitiert davon mit Schutzwaldwirkungen, Erholungswirkungen und optimalen Klimaschutzwirkungen.
Arbeitsplatz Wald
Die Idee zur Sonderschau kam diese mal von der Seite der Wirtschaftskammer von den gewerblichen Holzakkordanten. Sie stellten im Freigelände mit einer großartigen Show den Arbeitsplatz im Wald in den Mittelpunkt. Es wird in der Natur mit der Natur eine nachhaltige und sehr zukunftsfähige Ressource genutzt. Die Ausbildungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig und attraktiv für viele Jugendliche. Von der Forstfacharbeiterlehre bei Forstbetrieben über die forstliche Anschlusslehre im Bäuerlichen Bildungszentrum bis zum Forsttechniker bei den gewerblichen Holzakkordanten gibt es ein breites Ausbildungsspektrum. Und wir brauchen noch viel mehr Arbeitskapazität um die möglichen Zuwächse im Wald zu nutzen.
In der Podiumsdiskussion dankte Landesrat Ing. Christian Gantner dem Waldverband Vorarlberg sehr für die Servicearbeit an den vielen kleinen Waldbesitzern und für die anschauliche Informationsarbeit, die auf der Sonderschau „Der Wald ruft“ geleistet wurde.