Der vom Ministerrat beschlossene 3-Punkte-Plan zur Stärkung des Holzbaus in Österreich ist ein wichtiger Türöffner für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Bauwesen. Für diesen erfreulichen zukunftsweisenden Vorstoß müssen jetzt entsprechende Maßnahmen in der Umsetzung folgen.
Folgende 3 Punkte zur Stärkung des Holzbaus wurden von der Regierung beschlossen:
- Öffentliche Bauten aus Holz sollen eine Vorbildfunktion für nachhaltiges und energieeffizientes Bauen übernehmen. Bei Baumaterialien sollen verstärkt nachwachsende Rohstoffe, insbesondere Holz, in den Fokus gerückt werden. Öffentliche Gebäude sollen effiziente Isolationsmaßnahmen nutzen, um den Energieverbrauch zu minimieren und auch die Heizungsmethode soll möglichst umweltfreundlich sein, etwa durch den Einsatz von Biomasse.
- Forcierung des Holzbaus: Im Rahmen des Aktionsplans für nachhaltige Beschaffung soll der Holzbau sowie ökologische Baumaterialien ausgebaut werden. Dafür sollen Baunormen und rechtliche Rahmenbedingungen angepasst werden. Darüber hinaus sollen Förderinstrumente wie etwa der CO2-Bonus der Holzinitiative den Holzbau forcieren.
- Der Holzbauanteil im mehrgeschossigen Wohnbau soll mittels Wohnbauförderungen und verstärkter Zusammenarbeit mit den Bundesländern ausgebaut werden.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig: „Der Bau und der Betrieb von Gebäuden ist derzeit für 36% der EU-Treibhausgasemissionen verantwortlich. Um diese Emissionen zu reduzieren, werden wir künftig CO2-intensive Baustoffe verstärkt durch Holz aus Österreich ersetzen. Das schützt das Klima, verkürzt Bauzeiten, unterstützt heimische Bäuerinnen und Bauern und öffnet Tür und Tor für innovative Bauvorhaben. Damit verringern wir nicht nur unseren CO2-Fußabdruck, sondern lassen auch gleichzeitig hochqualitative, langlebige und optisch ansprechende Gebäude entstehen.“
Klimaministerin Leonore Gewessler
„Holz ist ein nachhaltiger und nachwachsender Baustoff, der unser Klima schützt und in den Gebäuden für ein gesundes Raumklima sorgt. Gerade zur gesunden Verdichtung von Wohnraum ist Holz ein ideales Material. Wir fördern daher den Einsatz von Holz als nachhaltigen Rohstoff im großvolumigen Wohnbau sowie in öffentlichen Bauten und in der Infrastruktur. Das ist ausbaufähig. Und ich freue mich, dass wir hier gemeinsam den Holzbauanteil weiter stärken wollen.“
Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich Josef Moosbrugger,
Dafür haben wir uns massiv eingesetzt und begrüßen diesen zukunftsweisenden Vorstoß der Regierung. Ein vermehrter Holzbau hilft nicht nur dem Klimaschutz, sondern auch unseren Waldbäuerinnen und Waldbauern, ihre Baumbestände aktiv klimafit zu machen und damit deren wichtige Funktionen zu erhalten. Dazu müssen die Rahmenbedingungen für unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern auf europäischer und nationaler Ebene passen. Ich warne vor all den ideologisch getriebenen EU-Gesetzesinitiativen, die unsere Wälder zu Kohlenstoffmuseen verkommen lassen wollen, statt ihr nachhaltiges Potenzial zu nützen. Wir brauchen eine zukunftsweisende, wirklich nachhaltige und praktikable Klimapolitik, die mehr auf Holzverwendung setzt und nicht auf weniger. Eine vollkommen praxisferne und überbordende Bürokratie darf nicht überhand nehmen.
So schützt Holzbau das Klima
• 1 Kubikmeter Holz bindet ca. 1 Tonne CO2-Äquivalente. Der Kohlenstoff bleibt im geernteten Holz gebunden, solange Holz nicht ungenutzt im Wald verrottet. Häuser oder Möbel aus Holz wirken daher als Kohlenstoffspeicher.
• Zusätzlich vermeiden Holzprodukte CO2-Emissionen, die andere Materialien im Herstellungsprozess verursachen würden.
• Die Errichtung von Gebäuden aus Holz verursacht deutlich weniger CO2 als die Errichtung von Gebäuden aus mineralischen Baustoffen. Am Beispiel eines 6-geschossigen Wohnbaus mit 53 Wohnungen (Lorystraße, 1110 Wien) zeigt sich, dass der Holzbau um 93 % weniger CO2 verursacht. Beim Holzbau sind im Unterschied zum mineralischen Massivbau Wände, Decken und die Dachkonstruktion aus Holz.