Fütterung Rehwild und Weiterbildung

Der Vorarlberger Waldverein setzt auf Information und Weiterbildung. Jetzt wurden die Vertreter der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden bezüglich der Nichtnotwendigkeit der Rehwildfütterung angeschrieben. Außerdem ist es auch wichtig, dass der Inhaber des Jagdrechtes – also der Grund- und Waldbesitzer – über die Jagdbewirtschaftung möglichst viel Wissen haben. Deshalb weist der Waldverein auf die angebotenen Kurse im Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) in diesem Bereich mit Nachdruck hin.

Bei Rehwild besteht wildbiologisch und wildökologisch ganz klar keine Fütterungsnotwendigkeit. Rehwild soll und kann auch als Wildtier behandelt werden. In einer Information an die Vertreter der Grundeigentümer in den jeweiligen Wildregionen wird dies mit einer kompakten Expertise von Prof. Dr. Andreas König, vom Institut für Wildbiologie und Wildtiermanagement an der Technischen Universität München betont (Expertise siehe Download):
Hier die Zusammenfassung daraus: Das Reh ist in Mitteleuropa die Hirschart, die am besten an kalte und strenge Winter angepasst ist. Rehe können in allen Habitaten genügend Energie aufnehmen, um den Winter ohne Fütterung zu überleben. Fütterungen führen häufig zu Pansenazidose und damit direkt zu Fallwild. Rehe, die durch Fütterung nicht sterben, sind gezwungen ihren Panen pH Wert durch Verbiss wieder anzuheben. Fütterung führt daher in sehr vielen Fällen zu mehr Verbiss. Um alle Rehe an eine Fütterung zu bekommen, müssten zwischen 5 und 10 Fütterungen pro 100 ha angelegt werden. Das ist unrealistisch, somit kann mit Fütterung auch die Nahrungsaufnahme von Rehen nicht gedeckt werden. Fütterung von Rehen ist weder aus Gründen der Notzeit noch aus waldbaulichen Gründen notwendig.
Der Vorarlberger Waldverein fordert die Jagdgenossenschaften als Vertreter der Grund- und Waldbesitzer auf, in ihrem Einflussbereich darauf hinzuwirken, dass auf Rehfütterungen verzichtet wird. In der Jagdverpachtung besteht außerdem die wirksamste Möglichkeit ein Verbot für das Füttern von Rehwild festzulegen. Eine Notzeitfütterung mit Heu könnte zur Abschwächung der empfundenen Härte der Maßnahme erlaubt werden. Zumindest sollte der eindringliche Wunsch zum Nichtfüttern von der Jagdgenossenschaft gegenüber dem Jagdpächter geäußert werden. Reviere, die ein Jagdbewirtschaftung in diese Richtung betreiben, sollten von der Jagdgenossenschaft dezidiert unterstützt werden.
LFI: Weiterbildung
Über das Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) wird im Themenbereich der Jagdbewirtschaftung ein interessantes Angebot gemacht. Hier sind alle Obleute, Mitglieder von Jagdausschüssen aber auch alle interessierten Grund- und Waldbesitzer herzlich eingeladen, die Weiterbildungsveranstaltungen zu besuchen. Der Vorarlberger Waldverein empfiehlt die Teilnahme sehr:


LFI: Workshop Konzept Jagdbewirtschaftung
Wann: 22. März 2023, 14:00 bis 17:00 Uhr; Wo: Bäuerliches Schul- und Bildungszentrum Hohenems; Kursbeitrag: € 35,00

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LFI Vortrag: Ernährung und Jagdbewirtschaftung bei Rehwild
Wann: 22.03.2023, 20:00 bis 22:00 Uhr, Wo: Bäuerliches Schul- und Bildungszentrum Hohenems; Kursbeitrag 19.-

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LFI Vortrag: Klimafitte Wälder und Rehwild?
Wann: 23.03.2023, 20:00 bis 22:00, Wo: Bäuerliches Schul- und Bildungszentrum Hohenems; Kursbeitrag 19.-

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LFI Vortrag: Wege zur Naturjagd mit Rehwild
Wann: 20.04.2023, 20:00 bis 22:00 Uhr, Wo: Bäuerliches Schul- und Bildungszentrum Hohenems; Kursbeitrag 19:-

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LFI Waldbegehung: Wie funktioniert eine Rehwildjagd ohne Fütterung?
Wann: 28. April 2023, Wo: Treffpunkt: Dorfplatz Hittisau; Kursbeitrag 15.- Euro

Weitere Informationen und die Anmeldung auf der Homepage www.lfi.at/vbg (Kontakt: per E-Mail lfi@lk-vbg.at oder per Telefon 05574/400-191; 191)

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