Einen besonderen Event gab es Ende Dezember in Egg. Der „Zukunftsraum Wald Vorarlberg“ mit Waldaufseher Rafael Fetz, der Vorarlberger Waldverband und der Vorarlberger Waldverein luden zusammen mit der KLAR! Region Vorderwald-Egg zu einer einer „Seilkran“-Party ein.
Der „Wood“ Event stieß auf ein großes Interesse. Bei Bier und Punsch mit Verköstigungen aus dem Hafnerofen von Hubert Ratz konnten den anfliegenden Holzstämmen zugeschaut werden. Ein Bagger mit Prozessorkopf führte die Feinentastung, das Ablängen und die Sortierung auf hochwertiges Nutzholz, Schwachnutzholz, Brennholz zur Stückholzerzeugung und Hackgutholz für Heizwerke durch. Die über 1.000 Meter lange Seilkrananlage ermöglichte die Nutzung der Hänge oberhalb und unterhalb der Fallenbacher Straße in Egg. Die Holznutzung mit Seilkran wurde in Österreich aufgrund der gebirgigen Lagen auf ein höchstes Niveau entwickelt. Sie ist natürlich aufwendig und damit auch kostenintensiver, wie Holznutzungen im flachen Gelände.
Positive Effekten der Energieverteuerungen
Und damit wären wir bei den positiven Effekten der Energieverteuerungen: Waren früher Holznutzungen bei den Brennholzsortimenten defizitär, können heute auch bei diesen Sortimenten Großteils eine Kostendeckung erreicht werden. Unser Ressource Holz wird wieder etwas Wert und konkurrenzfähig. Wir bekommen nicht nur hochwertiges Nutzholz, sondern auch „warme Stuben“, mit einem Brennstoff der nicht nur versorgungssicher und erneuerbar ist, sondern auch gut fürs Klima ist (klimaneutral mit hoher Substitutionswirkung).
Holznutzung wird empfohlen
Derzeit kann auch allen Waldbesitzern eine Holznutzung empfohlen werden. Das „Gesamtpaket“ stimmt: Die Nutzholzpreise sind akzeptabel und die Brennholzpreise sehr gut. Außerdem können derzeit auch Förderungen genutzt werden, die der Waldbesitzer beispielsweise für solche aufwendige Seilkrannutzungen bekommt.
Wälder sich selbst überlassen?
Von Klima- und Naturschutzgruppen wird immer wieder wird ins Spiel gebracht, dass ein sich selbst überlassener Wald, dass Beste für den Klimaschutz und die Biodiversität sei. Das stimmt weder für den Klimaschutz noch für die Biodiversität in den Wäldern:
Klimaschutz: Wälder haben ein hohes CO2 Speicherungsvermögen. Nachdem unsere Wälder bereits sehr hohe Holzvorräte haben und ein weiterer Aufbau waldökologisch kaum mehr möglich ist, würden sich, wenn die Wälder sich selbst überlassen werden, ein Gleichgewicht einstellen: Die CO₂-Menge, die wachsende Bäume neu binden, wäre genauso groß wie die CO₂-Menge, die tote Bäume beim Verrotten freisetzen – ein Nullsummenspiel. Mit der Holzverwendung kann die CO2 Wirkung wie in einem zweiten Wald verlängert werden. Besonders hoch sind dabei die CO2 Minderungswirkungen durch den Ersatz klimaschädlicher Baustoffe und Energieträger (Substitutionseffekt). Ein absoluter „Königsweg“ stellt die Holzvergasung mittels Pyrolyse dar. Hier wird sogar CO2 aus der Atmosphäre entnommen und in Pflanzenkohle über 1.000 Jahre gespeichert. Diese Effekte gelten natürlich nur so lange als die Bewirtschaftung nachhaltig durchgeführt wird (das weltweit leider nicht überall der Fall).
Biodiversität: In vielen wissenschaftlichen Arbeiten und Studien hat sich bestätigt, dass sich die Waldbewirtschaftung positiv auf die Artenvielfalt auswirkt. Dies trifft unter anderem auf Pflanzen-, Pilz-, Wanzen-, verschiedene Insekten- oder auch Vogelarten zu. Die größte Artenvielfalt konnte immer bei einer mittleren Störungsintensität festgestellt werden. Nur in der Kahlschlag- oder Plantagewirtschaft gibt es einen Biodiversitätsverlust. Die nachhaltige Forstwirtschaft hat ihre Aufgabe erfüllt. Viele wissenschaftliche Untersuchungen zeigen auf, dass ein Biodiversitätsrückgang im Wald nicht stattgefunden hat.
Kernbotschaften:
+ „Wenn wir in unsere Wälder sich selbst überlassen, wäre dies aus Sicht des Klimaschutzes sehr kontraproduktiv.“
+ „Wälder sind große CO2-Speicher, deren Klimaschutzleistung sich durch die stoffliche Holznutzung vervielfacht“
+ „Aus Sicht des Klimaschutzes ist es deutlich besser, dem Wald nachhaltig Bäume zu entnehmen und deren Holz stofflich zu nutzen.“
Wir tun Gutes fürs Klima!
+ Wir Waldbesitzer tun etwas Gutes fürs Klima, wenn wir Holz nachhaltig produzieren und auf den Markt bringen, aber auch alle die Holz stofflich oder energetisch verwenden.
+ Bauherr:innen mit Holzbau (Einfamilienhäuser, Wohnalgen oder Gewerbebauten, natürlich auch der gesamte öffentliche Bau mit Schulen, Gemeindezentren,…)
+ Holzenergie: Traditionelle Holzheizer mit Stücholzzentralheizungen oder auch mit der gemütlichen und angenehmen Wärme des Kachelofen, aber auch die ganzen Nutzer und Angeschlossenen an Nahwärmeprojekte.