Mit dem Staatspreis für Wald findet das Engagement der Jagdgenossenschaft Möggers in Richtung einer ökologisierten Jagd eine gebührende Anerkennung. Dazu gratulierte der Vorarlberger Waldverein anlässlich einer Präsentation des Staatspreises in Möggers.
Ein überhöhter Schalenwildbestand schadet dem Wald und schlussendlich auch der Gesundheit des Wildes selber. Auf den Lebensraum angepasste Rehwildbestände wird größter Wert gelegt. Der Wald kann sich mit allen Mischbaumarten verjüngen und das Rehwild findet einen äsungsreichen wildökologisch wertvolles Biotop vor. Diese ökologische Ausrichtung der Jagd, in der auch keine Fütterung notwendig ist, spielt eine zentrale Rolle im Wald-Wild-Management von Möggers.
Ganz zentral ist auch die Abwendung von einer Geweihorientierung. Der Trophäe hat nur eine sehr untergeordnete Bedeutung. Der Jagdausübende freut sich an einer üppigen Naturverjüngung und sieht diese auch mit Stolz als jagdlichen Erfolg. Aus Möggers kommen deshalb in den letzten Jahren immer wieder Proteste gegen eine verpflichtende Hegeschau und die Forderung auf eine Änderung des Vorarlberger Jagdgesetztes in diesem Punkt.
„Pflicht-Trophäenschau“?
Der Vorarlberger Waldverein hat bereits 2014 eine Petition im Vorarlberger Landtag eingebracht, zur Abschaffung der Verpflichtung der Vorlage und Präsentation von Trophäen bei Hegeschauen. Die „Trophäe“ steht im Mittelpunkt der Veranstaltung. Obwohl „Trophäendenken“ auch von offiziellen Jägerseite abgelehnt wird, wird es mit der verpflichtenden Veranstaltung klar gefördert. Bei Rehwild gibt es keine wildbiologische oder statistische Notwendigkeit für eine Vorlage. Eine zur Schaustellung der männlichen erlegten Stücke sagt wenig über den wildökologischen Zustand im Revier bzw. der Wildregion aus.
Einladung zur Naturjagd
Die Forderungen des Vorarlberger Waldvereins werden bei einigen Jägern leider als emotionale Forderung gegen die Jagd aufgefasst. Der Waldverein möchten im Gegenteil alle Jäger zu einer Naturjagd einladen. Wir wollen gesunde und lebensraumangepasste Wildbestände in vegetationsreichen Waldbiotopen für klimafitte Wälder in der Zukunft. Von einem angepassten Wildbestand profitieren Wald und Wild. Es gibt genügend Äsung und Deckung. Es braucht auch keine Fütterung. Die Wildtiere haben spezielle Anpassungsstrategien über den Winter zu kommen. Geschwächte und kranke Tiere fallen aus. Die gesamte Wildpopulation bleibt widerstandsfähig und gesund. In der Jagd spielt bisheriges „Trophäendenken“ keine Rolle, der hohe zeitliche und finanzielle Aufwand für die Fütterungen fällt weg (bei Rehwild ist Nichtnotwendigkeit vielfach wildökologisch bestätigt). Die Jäger können und sollen ihre „Jagdleidenschaft“ in einer ursprünglichen Art und Weise mit viel Freude am Nachstellen, List und Geschick durchführen. Zu dieser Ausrichtung der Jagdwirtschaft passt auf jeden Fall die gesetzlich vorgeschriebene verpflichtende Hegeschau überhaupt nicht.