Mit der Pyrolyse können wir Strom und Wärme erzeugen und gleichzeitig noch CO2 aus der Atmosphäre binden. Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Ist es aber! Damit hat die Holzverwendung nicht nur eine Speicherwirkung und Substitutionswirkung durch andere energieintensive und damit klimaschädliche Baustoffe, sondern mit Holz und Biomasse kann man mit der in der Pyrolyse entstehenden Pflanzenkohle CO2 aus der Luft langfristig wieder entziehen.
Einzelne Anlagen sind in Vorarlberg bereits in Betrieb, bei bestehenden und auch neuen Heizwerken könnten weitere solche Anlagen installiert werden. Weltweit kann damit ein ganz wesentlicher Beitrag gegen die Klimaerwärmung geleistet werden.
Was ist Pyrolyse überhaupt?
Pyrolyse bezeichnet den Umwandlungsprozess von organischem Material wie Holz oder anderer Pflanzenbiomasse bei hohen Temperaturen ohne Sauerstoff. Der Prozess benötigt anfangs Energiezufuhr, hat aber auch einen Temperaturbereich, in dem Energie frei wird. Diese Überschusswärme kann in ein Fernwärmenetz eingespeist werden. Mit dem entstehenden Holzgas wird mit einem normalen Verbrennungsmotor und einem Generator Strom erzeugt. Je nach Rohstoff und Prozesssteuerung fallen Pyrolyseöle und eben Pflanzenkohle an.
In der Pflanzenkohle sind 0,5 Kilogramm CO2-Äquivalent also mehr als die Hälfte als im dafür verwendeten Holz gebunden. Diese Pflanzenkohle widersteht den mikrobiologischen Abbauprozessen im Boden sehr lange. Eine Studie mit C14-markierter Pflanzenkohle kommt sogar zu dem Schluss, dass es je nach Bodenbeschaffenheit und lokalem Klima 2000 bis 4000 Jahre sein können. Damit ist die Pyrolyse zu Pflanzenkohle tatsächlich ein Prozess, welcher der Atmosphäre langfristig das Treibhausgas CO2 entzieht. Der Weltklimarat hat die beschriebene Pyrolysetechnik 2019 als eine Negativ-Emissionstechnologien (NETs) oder auch „Kohlenstoff-Senken“-Technik in den Klimabericht aufgenommen.
Link zu einem kurzen Erklärvideo von klimahoffnung.de
Link zur „Kleinen Waldzeitung“ mit einem Artikel zum Thema auf Seite 10 und 11.