3 Mythen rund um den Holzbau aufgedeckt!

Lt. dem Nachhaltig besser Team des BML entfällt mehr als ein Drittel der Treibhausgasemissionen in der EU auf Gebäude. Um diese Emissionen zu reduzieren, braucht es nachhaltige Baustoffe wie Holz. Das Bauen mit Holz hat in Österreich eine lange Tradition und erlebt aktuell eine Renaissance. Neue Holzbaustoffe und Fertigungstechniken haben die Anwendungsbereiche für Holz im Bausektor stark erweitert und auch ökologische Faktoren sprechen für diesen umweltfreundlichen Baustoff. Trotzdem halten sich viele Mythen über dem Holzbau – das Nachhaltig besser Team hat sich das genauer angeschaut:

❌ Mythos 1: „Holzbauten brennen leichter als andere Bauweisen“
✅ Fakt ist: Holzhäuser sind mindestens so sicher wie Häuser aus anderen Materialien. Wie alle anderen Bauten müssen Holzbauten die behördlichen Sicherheitsbestimmungen erfüllen. Wenn es zu einem Brand kommt, ist das Brandverhalten von Holz im Gegensatz zu anderen Baustoffen präzise berechenbar und gut kontrollierbar. Bei Holzgebäuden verlangsamt sich die Abbrandgeschwindigkeit durch die schützende Kohleschicht und die statische Tragfähigkeit bleibt somit sehr lange gegeben.

❌ Mythos 2: „Holzbau ist teurer als klassischer Betonbau
✅ Fakt ist: Welche Bauweise am Ende kostenintensiver ist, kann nur im Einzelfall beurteilt werden, aber generell hat Holzbau heute ein ähnliches Preisniveau wie Massivbau. Bei Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Hauses, kann das Bauen mit Holz auch günstiger ausfallen: Durch einen hohen Vorfertigungsgrad und das Wegfallen von Trocknungszeiten verkürzt sich die Bauzeit, es wird also Zeit und damit Geld gespart. Zusätzlich sind moderne Holzhäuser äußerst kosteneffizient im Betrieb und können am Ende ihrer Lebensdauer klimafreundlich rückgebaut werden.

❌ Mythos 3: „Holzbau belastet unsere Wälder
✅ Fakt ist: Alle 40 Sekunden wächst in Österreich ein Haus nach. Während andere Rohstoffe wie beispielsweise Sand immer knapper werden, entsteht in Österreichs Wäldern jede Sekunde ein Kubikmeter Holz. Das seit 300 Jahren gelebte Prinzip der Nachhaltigkeit und ein strenges Forstgesetz stellen sicher, dass unsere Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden. Die Waldfläche hat seit der ersten Waldinventur 1961 um rund 330.000 ha zugenommen. Diese Fläche entspricht etwa der Fläche von Wien und Vorarlberg gemeinsam. Schon ein Drittel des jährlichen Holzzuwachses in Österreich würde genügen, um das gesamte Hochbauvolumen eines Jahres in Holz zu errichten.

Es sprechen viele Argumente für das Errichten von mehr Holzbauten. Deshalb gibt es im Waldfonds unter anderem auch Maßnahmen zur Forcierung des Holzbaus und der diesbezüglichen Forschung.
Unter folgendem Link sind ausgewählte Leuchtturmprojekte zu finden, die mit der Förderung von Gebäuden in Holzbauweise, dem CO2-Bonus, umgesetzt wurden.
Mittlerweile können schon ganze Hochhäuser in Holzbauweise errichtet werden.

Zur Umfrage des BMF: Soll Holz als Baustoff künftig eine noch wichtigere Rolle spielen?

Quelle: das Nachhaltig besser Team des BMF