Daten und Fakten

Gut ein Drittel der Landesfläche ist Wald

Gut ein Drittel der Vorarlberger Landesfläche (37 Prozent bzw. 97.000 Hektar) ist mit Wald bedeckt.

Schutz für Siedlungsgebiete

Im Waldentwicklungsplan (WEP) liegt der Schutzwaldanteil in Vorarlberg bei hohen 83 Prozent. In einer neuen „Hinweiskarte“ des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus wird der Schutzwaldanteil in Vorarlberg sogar mit 89 Prozent angegeben. Nur noch 11 Prozent werden als Wald ohne vorrangige Schutzfunktion ausgeschieden. Der Wald bewahrt Siedlungen und Verkehrswege vor den Einwirkungen von Muren und Lawinen. Sehr wichtig ist der Hochwasserschutz mit dem Zurückhalten schnell abfließender Wassermengen im Hinblick auf zunehmende Klimaextreme. Würden diese Schutzwirkungen des Waldes wegfallen, wären mehr als zwei Drittel der Landesfläche bedroht und rein der materielle Schaden könnte gewaltige Ausmaße annehmen. Es liegt in unserer Verantwortung, durch geeignete Pflege- und Bewirtschaftungsmaßnahmen den Wald zu erhalten.

Bewirtschaftete Wälder erfüllen die Schutzleistungen besser als unbewirtschaftete Wälder. Deshalb ist eine funktionierende flächendeckende Waldwirtschaft für Vorarlberg besonders wichtig.

Nachhaltige Schutzwaldbewirtschaftung ist der günstigste Schutz vor Naturgefahren. So sind Schutzwaldsanierungen 10 mal, technische Verbauungen 100 mal teurer als die schutzwirksame Walderhaltung.

Land der Fichten und Tannen

Im Gebirgsland Vorarlberg dominiert mit über 50 Prozent standortsbedingt – über zwei Drittel der Waldfläche liegen über 1000m – die Fichte Gleichzeitig gilt Vorarlberg mit einem Vorratsanteil von 25% als Land der Tanne. Die Tanne hat in unseren Wäldern eine wichtige ökologische und stabilisierende Wirkung. Der tiefe Bodenaufschluss und die hohe Schattenverträglichkeit sind besonders hervorzuheben. Das Holz erfreut sich am Holzmarkt einer neuen Beliebtheit.

In tieferen Lagen dominieren Mischwälder mit verschiedenen Edellaubhölzern.

Die hohe Naturnähe des Vorarlberger Waldes wurde auch in einer Studie über die Hemerobie (=Naturnähe) des Österreichischen Waldes bestätigt.

Unser Wald wächst

Jedes Jahr wachsen ca. 610.000 Kubikmeter Holz nach (Vorratsfestmeter). Genutzt werden im langjährigen Durchschnitt etwa 400.000 Kubikmeter.

Ohne die Nachhaltigkeit zu gefährden, könnte noch wesentlich mehr Holz genutzt werden. Also mehr als genug für eine Vielzahl von Produkten aus heimischer Gebirgsholzqualität. Die regionale Wertschöpfungkette wird dadurch zusätzlich unterstützt.

In einer Minute wächst im Vorarlberger Wald ein Kubikmeter Holz nach. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus werden etwa 100 Kubikmeter Rundholz benötigt. Damit kann mit dem Holzzuwachs von 2 Stunden bereits mehr als ein Einfamilienhaus errichtet werden. Mit dem holz von zwei Tagen könnten bereits knapp 30 Einfamilienhäuser errichtet werden.

Gebirgswald

Unser Wald liegt zwischen 396 Meter Meereshöhe im Rheinholz und die höchsten Bäume klettern bis auf 2.187 Meter im Gemeindegebiet von Partenen. Zwei Drittel des Baumbestandes liegen über 1.000 Meter. Die besondere Bedeutung des Waldes in seiner Schutzfunktion ist auch daran ersichtlich, dass 28.000 Hektar Wald auf einer Hangneigung von über 60 Prozent wachsen.

Unser Wald ist Privatwald

Über 6.000 Eigentümer teilen sich den Großteil des Vorarlberger Waldes. Großbetriebe wie in den östlichen Bundesländern sind selten, Agrargemeinschaften und Gemeindewälder kommen hauptsächlich im Süden des Landes vor. Im Norden herrschen oft – vor allem bedingt durch viele Erbteilungen – Klein- und Kleinstwaldparzellen vor, die auf Grund ihrer geringen Fläche in der Bewirtschaftung eschwert sind.
Übrigens….
Wenn Sie auch ein Stück Wald besitzen, Ihnen aber die Betreuung und Pflege zu aufwendig erscheint, kann Ihnen geholfen werden. Der „Forst&Holzservice “ des Vorarlberger Waldverbandes übernimmt unter dem Motto „Pflege und Ertrag für Ihren Wald“ alle Arbeiten in Ihrem Wald (DI Peter Nenning, 05574/400-462, peter.nenning@lk-vbg.at).

Zeitgemäße Walderschließung

Eine zeitgemäße Walderschließung ist Grundvoraussetzung für eine nachhaltige, naturnahe und kleinflächige Waldwirtschaft. Besonders wichtig sind Forststraßen nach Katastrophenereignissen. Es wird die schnelle Durchführung von Forstschutzmaßnahmen ermöglich (Schadholzaufarbeitung). Eine Forststraße ist auch Arbeitsplatz, dient der Holzlagerung und bildet die Voraussetzung für die Holzbringung mit Traktoren und Seilkrananlagen.

Waldgefährdungen

  • Wildproblem:
    Im Wald kommen die Wildarten Hirsch und Reh natürlich vor. Allerdings dürfen die Wildbestände nicht aus jagdlichen Gründen unnatürlich aufgehegt werden bis diese die Waldverjüngung schädigen. Wir brauchen ein Gleichgewicht zwischen Wald und Wild. Andere menschliche Einflüsse wie Tourismus- und Freizeitnutzung oder Lebensraumzerschneidungen sind dabei zu berücksichtigen. Etwa 50 % der verjüngungsnotwendigen Waldfläche Vorarlbergs weisen untragbare Wildschäden auf. Das ist viel zu viel! Das Wildproblem ist eines der Hauptprobleme im Vorarlberger Wald.
  • Schadinsekten:
    Borkenkäfer aber auch nadel- und blattfressende Insekten können bei Massenvermehrung ganze Waldbestände zum Absterben bringen.
  • Luftschadstoffe:
    Eine große Gefahr für den Wald stellen nach wie vor Luftverunreinigungen dar. War früher der „Saure Regen“ ein Problem, sind heute insbesondere Photooxidantien (Ozon) ein Problem für alle Pflanzen.
  • Klimaänderung:
    Die Klimaänderung stellt für die nächsten Jahre und Jahrzehnte ein der größten Herausforderungen für den Wald dar. Die schnelle Änderung ganzer Klimazonen überfordert die natürliche Anpassungsmöglichkeit der Waldgesellschaften. Katastrophenereignisse wie Stürme, Starkniederschläge oder Kalamitäten, anhaltende Trocken- und Frostperioden können zudem zu beträchtlichen Waldschäden führen.

Landschaft – saubere Luft und Wasser

Der Wald ist ein sehr naturnahes Element in unserer Kulturlandschaft und ein besonderer Faktor für den landschaftlichen Reiz unserer Landschaft.

Der Wald verbessert die Luft, indem er Sauerstoff abgibt und Ruß und Staub im Kronendach der Bäume ausfiltert. Weiters wirkt der Wald ausgleichend auf das Klima und reguliert den Wasserhaushalt. Der Wald nimmt die Niederschläge auf, filtert und speichert sie und gibt sie langsam und gleichmäßig an Quellen und Grundwasser ab.

Regionalwirtschaft und Holzbau

Die Nutzung des regionalen Baustoffs und Energieträgers belebt und stärkt die regionale Wirtschaft. Von dieser Wertschöpfungskette profitieren viele, vom Waldbesitzer angefangen, über Holzakkordanten und Waldarbeiter, Frächter und Holzverarbeitern, wie Säger, Zimmerer, Tischler oder Fenstermacher. Schlussendlich aber auch Sie als Kunde: Er bekommt einen gesunden Baustoff bzw. einen klimaneutralen und ungefährlichen Brennstoff und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Pflege des eigenen Lebens- und Naherholungsbereiches bei.

Vorarlberger Holzbau – Tradition und Moderne

Der Baustoff Holz hat in Vorarlberg Tradition. In den letzten Jahrzehnten wurde auf einem hohen architektonischen Niveau der Holzbau wieder stark belebt. Heute hat der Vorarlberger Holzbau in Vorarlberg aber auch weit darüber hinaus ein sehr hohes Ansehen. In der Forst- und Holzwirtschaft sind in Vorarlberg 3.500 Personen voll beschäftigt. Viele teilzeitbeschäftigte Land- und Forstwirte kommen zu einem Zusatzeinkommen. Vor allem in ländlichen, strukturschwächeren Gebieten werden Arbeitsmöglichkeiten geschaffen.